Dritter GENERALI VeloCity Berlin wird zum Zweiradfest für Groß und Klein
GENERALI VeloCity Berlin startete mit Nachwuchs-Spaß
Am Samstag kam der Nachwuchs auf seine Kosten: Ab 13.00 Uhr gab es für Kinder und Jugendliche von 2 bis 12 Jahren Startmöglichkeiten über unterschiedliche Distanzen zwischen 200 und ca. 4.000 Meter. Außerdem öffnete an beiden Veranstaltungstagen das GENERALI VeloCity Berlin Kinderland mit dem ADAC Parcour.
Die Maskottchen Flöwi (von Generali) und Fridolin (vom Organisator SCC EVENTS) schickten zuerst die ganz, ganz jungen Zweiradfreund:innen auf ihren Weg. Ob auf dem Fahrrad (von zwei bis vier Rädern), Laufrad oder Roller alle kamen mit Freude ins Ziel. Bei den folgenden Altersklassen beschränkten sich die Vehikel auf reine Fahrräder, der Stolz war nicht minder - eine Urkunde und Medaille inklusive. Insgesamt starteten knapp 250 Nachwuchsathlet:innen bei den Kids & Youth Rennen.
Der Nachwuchs eröffnete am Samstag den GENERALI VeloCity Berlin 2024 | © SCC EVENTS_Petko Beier
Berlins schnellster Kilometer auf der Straße des 17. Juni
Zum Samstagnachmittag wurde “Berlins schnellster Kilometer” ausgetragen. Im vergangenen Jahr wurde das Sprintspektakel mit viel Beachtung in das Programm des GENERALI VeloCity Berlin integriert. Dabei messen sich über 1.000 Meter auf der Straße des 17. Juni alle Radfahrer:innen, die auf Laktatansammlung stehen. Im direkten Vergleich traten circa 60 Sportler:innen gegeneinander an, darunter Klapprad, Fahrer im rosa Badeanzug und Athleten mit Oberschenkel wie Kühlschränke (so der Moderator).
Letztlich gewannen bei den Frauen Daniela Schertenleib in 2:33 Minuten (zwei addierte 1.000-Meter- Zeiten) und das Männer-Classement entschied Pascal Bruhn aus der Schweiz in 1:07 Minuten für sich. Wer anschließend über die Radsport-EXPO schlenderte, sah hier und dort Teilnehmende von Berlins schnellstem Kilometer mit unrundem Gang - ob sich da einige schon übernommen hatten?
Dicke Beine und flotte Sprints bei Berlin schnellstem Kilometer im Rahmen des GENERALI VeloCity Berlin 2024 | © SCC EVENTS_Petko Beier
Die 60-Kilometer-Distanz beim Hauptstadt-Radrennen
Am Sonntagmorgen schmückten schon früh unzählige Fahrräder die Straße des 17. Juni - trotz des Regens, der die Szenerie in ein ganz anderes Setting tauchte als der strahlende Sonnenschein tags zuvor. So oder so: Das Start-Ziel-Gelände zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule dürfte mit seinem Ambiente ziemlich einmalig für ein Radsportfestival mit dieser Größe sein.
Aufgereiht in Richtung Westen zur sogenannten Goldelese hin, starteten um 8.00 Uhr die etwa 2.750 gemeldeten Teilnehmenden zur 60-Kilometer-Runde. Mitten drin der Damenblock.
Es ist ein besonderes Ansinnen des Veranstalters, die Quote der Radfahrerinnen beim GENERALI VeloCity Berlin weiter zu steigern, dem soll unter anderem mit dem gesonderten Startblock für Frauen nachgekommen werden.
Jens Voigt und Rick Zabel beim GENERALI VeloCity Berlin
Dass die Zweirad-Gemeinde aus hartem Holz geschnitzt ist, wurde spätestens dann deutlich, als der Regen stärker einsetzte, aber trotzdem weiterhin viele Teilnehmende über die Startlinie rollten. Darunter die Radsportlegenden Rick Zabel und Jens Voigt. Vor dem Start betonte Zabel: "Es gibt wohl keine bessere Gelegenheit, als dieses 60-Kilometer-Rennen, um sich Berlin und seine Sehenswürdigkeiten auf zwei Rädern anzuschauen.”
Jens Voigt ergänzte in seiner gewohnt lockeren Art: “Lasst euch von dem bisschen Regen nicht abhalten und genießt einfach den GENERALI VeloCity Berlin 2024.” Wer nun neugierig auf den von Zabel angesprochenen verkehrsfreien Kurs entlang aller legendären Sehenswürdigkeiten Berlins, darunter die bei Radfahrer:innen berühmt, berüchtigte Havelchaussee, ist, klickt sich hier in die detaillierte interaktive Karte. Erstmals waren in diesem Jahr auch Pedelecs (begrenzt auf 25 km/h) zugelassen.
Für sie erfolgte der Start ausnahmslos über die 60-km-Distanz und nur aus dem letzten Startblock. Die Pedelecs wurden ohne Wertung in alphabetischer Reihenfolge ins Ergebnis aufgenommen.
Kurz von dem Start der 60 Kilometer - v. l. n. r. Jan Dietrich (Generali Deutschland), Rick Zabel, Jens Voigt und Jürgen Lock (Geschäftsführer von SCC EVENTS) | © SCC EVENTS_Jean-Marc Wiesner
Das 100-Kilometer-Rennen durch Berlin und Brandenburg
Über 3.620 Sportler:innen hatten sich für die Distanz über 100 Kilometer gemeldet (darunter Steffen Weigold, ehemaliger Profi beim Team Gerolsteiner, Weigold wurde Sechster). Und während die ersten 60er durch das Ziel schossen, traten die 100er in die Pedale. Mittlerweile war es wieder trocken, was die EXPO belebte. Auch im Feld der 100er gab es, wie im Feld der 60 Kilometer, sogenannte Safety Guides.
Durch Trikots gekennzeichnet, sorgten sie für zusätzliche Sicherheit - gerade bei den diesjährigen nassen Verhältnissen war das Novum der Safety Guides gerne gesehen. Dass der GENERALI VeloCity Berlin mittlerweile international Fuß fasst, dokumentieren die Starter:innen aus den USA, Skandinavien, Australien, Ghana, Indien, Mexiko, Peru.
Die Teilnehmenden der “Langdistanz” kamen neben der Sightseeing-Tour durch Berlin in den Genuss eines Abstechers ins schöne Brandenburg (auch hier sei der Besuch der interaktiven Karte empfohlen).
Zwischenzeitlich begaben sich um 10.15 Uhr die Rad Race Fixies im Rahmen der inoffiziellen FIXED42 Weltmeisterschaft auf ihren Weg in Richtung Ziel auf der Straße des 17. Juni. Fixie Räder definieren sich durch einen starren Gang, ohne Freilauf, mit einem einzigen Gang und meist auch ohne Bremsen.
Melderekord trotz oder gerade wegen der Ferien in Berlin
Ging es bei den Fixies um Zeiten und Platzierungen, so ist das bei den 60- und 100-Kilometer-Rennen des GENERALI VeloCity Berlin anders. Ganz bewusst wird der Leistungsaspekt in den Hintergrund gestellt, wobei das gemeinschaftliche Sporterlebnis Radrennen in den Vordergrund rückt. Dies ist auch der Grund, weshalb es keine Sieger:innenehrung gibt.
Selbstverständlich werden alle Platzierungen und Zeit erfasst und können hier abgerufen werden. Mit insgesamt 6.680 Teilnehmenden verzeichnete der GENERALI VeloCity 2024 Berlin einen neuen Melderekord. Im Vorfeld wurde viel über den Termin der Veranstaltung während der Schulferien in Berlin diskutiert.
Der neue Melderekord belegt, dass die Terminierung dem Zulauf keinen Abbruch tat, vielmehr führte er vielleicht sogar dazu, dass es zu der hohen Beteiligung kam: Schließlich ist Berlin immer eine Reise wert. Offensichtlich nahmen sich das viele Auswärtige zu Herzen und reisten zum GENERALI VeloCity Berlin in die Hauptstadt.
Pünktlich zur Zieleinfahrt der ersten 60-Kilometer-Teilnemenden hörte es auf zu regnen | © SCC EVENTS_Jean-Marc Wiesner